Pressegespräch “Neue Wege der Ausbildung für Frauen in Teilzeit“

Junge Familien oder Personen, die Angehörige pflegen, und dabei gleichzeitig ihre eigene Existenz auf sichere Beine stellen wollen, brauchen flexible Ausbildungsmodelle, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern. Die Möglichkeit, eine Berufsausbildung in Teilzeit absolvieren zu können, ist im dualen System derzeit noch eine Seltenheit. 2011 sind 0,2 Prozent von insgesamt 565 824 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen als Teilzeitverträge angemeldet wurden. Frauen entscheiden sich zu mehr als 90 Prozent für dieses Modell.





Das Netzwerk Qualifizierung und Ausbildung für Frauen (QuAF) setzt sich dafür ein, Unternehmen für neue Wege der Ausbildung zu begeistern, um motivierte Frauen mit familiären Verpflichtungen als Fachkräfte zu gewinnen und ihnen dabei eine Perspektive zu ermöglichen. Unter dem Motto “Keine halbe Sache - Ausbildung in Teilzeit“ stellten am Dienstag, 26. März, im Stuttgarter Rathaus Betriebe ihre Erfahrungen mit dem neuen Trend der Flexibilisierung von Ausbildungstätigkeiten vor.

“Chancenungleichheiten finden wir gerade bei Frauen mit Familienverantwortung, die beruflich erst am Anfang stehen. Diese Frauen brauchen die Unterstützung durch verschiedenste Akteure des Arbeitsmarktes und deren Angebote. Eine Zusammenarbeit von Arbeitsagentur, Jobcenter, Kammern und Betrieb soll ermöglichen, dass diese Unterstützungsleistung individueller an die Bedürfnisse der Auszubildenden und der Unternehmen anknüpft“, sagte Dr. Ursula Matschke, Leiterin der Abteilung für individuelle Chancengleichheit für Frauen und Männer bei der Landeshauptstadt Stuttgart.

2008 gründete sich das Netzwerk QuAF, das aus Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher Träger der beruflichen Frauenförderung, der Verwaltung, Kammern, Unternehmerverbänden und Betrieben besteht. Seit Ende 2012 hat die Abteilung für individuelle Chancengleichheit für Frauen und Männer bei der Landeshauptstadt Stuttgart die Aufgabe einer Koordinierungsstelle für das Netzwerk übernommen. Dort werden Anfragen von Unternehmen und Bewerbern an die entsprechenden Mitglieder des Netzwerkes weitergeleitet.

“Das Netzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, eine Brücke zu schlagen zwischen Unternehmen und Betrieben, die motivierte Fachkräfte ausbilden wollen und Frauen ohne oder mit nicht anerkanntem Berufsabschluss oder mit Familienpflichten, die eine Berufsausbildung anstreben“, erklärte die Sprecherin des Netzwerkes, Patrizia Worbs, von der Agentur für Arbeit Stuttgart. Um die Teilzeitausbildung bekannter zu machen und weiter voranzutreiben, wird das QuAF-Netzwerk 2013 verstärkt Öffentlichkeitsarbeit betreiben.



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